Volles Festzelt und aufmunternde Rede

Von Franca Siegfried ‒ 3. August 2023

Wer die Zolliker Bundesfeier auf der Allmend verpasst hat, ist selber schuld. Ein Abend mit gemütlichem Zusammenrücken, Lachen, einer stimmigen Rede und gemeinsamem Singen. Sogar das feuchte Holz hat gebrannt.

Alphörner und geschwungene Fahnen: bei den Windverhältnissen ein Kraftakt. (Bilder: cef, fms)
Alphörner und geschwungene Fahnen: bei den Windverhältnissen ein Kraftakt. (Bilder: cef, fms)

Eine gute Nachricht zuerst. Das Höhenfeuer auf der Allmend hat gelodert. Zu Beginn um 21.30 Uhr mit einer gigantischen Rauchschwade, die sich im Wald verzog. Den ganzen Tag hatte es wie aus Kübeln geschüttet und pünktlich bei Festbeginn um 18 Uhr hellten Sonnenstrahlen den düsteren Himmel auf.

Im Festzelt sitzen die ersten Gäste. Es riecht nach Feuchtigkeit und Wurst. Die Alphornvereinigung ­Zürich-Stadt bekommt ihren Auftritt. Vor einer grandiosen Kulisse, See und Uetliberg, spielen eine ­Alphornbläserin und drei Alphor­n­bläser die weichen Naturtöne des Horns. Hinter ihnen drei Fahnenschwinger mit flatternden Fahnen im frischen Wind. Zollikerinnen und Zolliker treffen sich, gemütliches Zusammenrücken ist angesagt, weitere Bänke und Tische werden aufgestellt. Kinder wuseln durch die Reihen, Hunde sitzen unter den Tischen. Am Grillstand der Metzgerei Kratzer heisst es anstehen und plaudern, das passt wie der Senf zur Wurst. Um 20.15 Uhr ist die Bühne frei für die Harmonie Zollikon – vom strengen Takt der Marschmusik bis zu lüpfigen Melodien.

Junge Frau am Mikrofon

Der Vize-Gemeindepräsident ­André Müller begrüsst und stellt die Festrednerin vor. Sie ist dieses Jahr
die zweitjüngste 1.-August-Rednerin aller Zürichsee-Gemeinden, ­Rafaela Devonas-Eberle, eine Urzollikerin. André Müller freut es, dass sich die junge Frau in der Gemeinde engagiert, etwa beim Chramschopf und im Chilbiverein. Die 31-Jährige hat dieses Jahr den Betrieb ihrer Eltern übernommen und führt die Fröhlich Info AG als Jungunternehmerin zusammen mit ihrem Mann Flurin. Damit ist sie auch Teil des öffentlichen Dorfgeschehens, da sie zugleich Verlegerin des Zolliker Zumiker Boten ist.

Ihre 1.-August-Rede erntet schon nach der ersten Anmerkung Applaus. Diese Rede sei nicht von KI geschrieben, also kein ChatGPT an der Bundesfeier. Ihre Ausführungen sind lebensnahe Gedanken und Fragen: «Was braucht es für das Gemeinwohl?» Sie steht am Mikrofon, eine zarte, elegante Erscheinung in Edelweiss-Bluse. Ihre Worte berühren die anwesenden Frauen und Männer sichtbar. Rafaela Devonas-Eberle wünscht, dass sich die Generationen wieder näherkommen. Sie ermuntert Frauen zu grösserer Sichtbarkeit und betont, was Frauen, etwa auch in KMU, alles leisten. Das Zwischenmenschliche ist ihr ein grosses Anliegen. Und sie verweist auf Fragen zur Achtsamkeit: «Was tut mir gut, was tut meinem Umfeld und was tut der Natur gut?» Zuletzt gibt die Festrednerin dem Publikum einige Empfehlungen mit auf den Weg: «Miteinander sprechen, zuhören, liebevoll mit sich und mit Anderen umgehen und Verständnis zeigen, dazu gehören Eigenverantwortung und Engagement.» Und sie ergänzt: «Vo nüt chunt nüt!»

Viel Feuchtholz

Vize-Gemeindepräsident André ­Müller wünscht Rafaela Devonas-Eberle eine erfolgreiche Zukunft. Er erwähnt alle, die den gelungenen Anlass auf der Allmend ermöglichten und bedankt sich bei ihnen. Etwa auch bei der Feuerwehr. Ob jedoch das feuchte Holz des Höhenfeuers brennen werde, das werde sich zeigen. Zur aktuellen Diskussion rund ums Feuerwerk hat die Gemeinde Zollikon schon lange Stellung bezogen und sich dagegen entschieden. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne in Begleitung der Harmonie Zollikon lässt im vollen Festzelt ein warmes Gefühl des Zusammengehörens zu. Draussen züngeln erste Flammen um das feuchte Holz.

Festrednerin Rafaela Devona-Eberle zusammen mit dem musikalischen trio Ueli Mooser. (Bild: cef)

Nationalfeiertag im WPZ

Am Nachmittag fand eine weitere Feier im Wohn- und Pflegezentrum Blumenrain statt. Das Fest im WPZ begann vor dem Mittag mit einem Willkommensdrink. Anschliessend gab es einen feinen Grillplausch à discrétion, musikalisch begleitet vom "Trio Ueli Mooser". Nach der Begrüssung durch Heimleiter Nebojsa Racic richtet sich die diesjährige Zolliker Festrednerin Rafaela Devonas-Eberle, Inhaberin und Geschäftsleiterin der Fröhlich Info AG, an die Festgemeinde.

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