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Chilbi der Freiwilligen

Von Joël J. Meyer ‒ 17. August 2023

Jedes Jahr leistet der Zolliker Chilbi-Verein mit seinen freiwilligen Helfern und Helferinnen viel Arbeit für eine gesellige und gute Festwirtschaft – nicht ohne Herausforderungen.

Die Festwirtschaft auf dem Buechholzhügel ist seit jeher ein Grundpfeiler der Chilbi – ob mit oder ohne Riesenrad. (Bild: Archiv)
Die Festwirtschaft auf dem Buechholzhügel ist seit jeher ein Grundpfeiler der Chilbi – ob mit oder ohne Riesenrad. (Bild: Archiv)

Für viele Zollikerinnen und Zolliker dürfte es der perfekte Abschluss der Sommerferien sein, die letzte grosse Feier, bevor es wieder in den Schul- und Arbeitsalltag geht. Dieses Wochenende findet die Zolliker Chilbi statt, doch bevor zum ersten Mal angestossen wird, der erste Schuss im Schiessstand fällt und die erste Chilbi-Bahn sich dreht, sind bereits mannigfache Vorbereitungs- und Aufbauarbeiten geleistet. Mit dem Chilbi-Betrieb und anschliessendem Abbau summieren sich die Arbeitsstunden ins hundertfache. Ohne die Hilfe fleissiger Freiwilliger wäre die Chilbi, wie man sie kennt und liebt, undenkbar.

Knifflige Logistik

Eine wichtige Rolle spielt der Zolliker Chilbi-Verein, der sich jedes Jahr um die Festwirtschaft auf dem Buechholzhügel kümmert. Er stellt den Auf- und Abbau der Zelte und Sitzplätze für alle sicher und führt einen eigenen Gastronomiebetrieb. Der Verein bietet hauptsächlich Getränke an und deckt mit deren Einnahmen den Grossteil seiner Organisationskosten. Zusätzlich werden Weisswürste mit Brezeln verkauft und ein Glacéstand betrieben, neu in diesem Jahr ist die Cocktailbar im Panoramazelt. Auch die «fassBar» ist Teil des Vereins, organisiert sich jedoch eigenständig.

«Beim Auf- und Abbau der Festwirtschaft und während der Chilbi sind 96 Helferinnen und Helfer im Einsatz, zusammen leisten sie um die 660 Arbeitsstunden», sagt Heidi ­Bischofberger, Personalverantwortliche des Vereins. Die neun Mitglieder des Organisationskomitees seien ebenfalls unzählige Stunden vor, während und nach der Chilbi im Einsatz. Die Materialbestellungen werden bereits im März gemacht, und übers Jahr verteilt seien viele logistische Herausforderungen und organisatorische Aufgaben zu meistern. Nach der Chilbi gehe es weiter, der Verein ist auch für die Festwirtschaft am Weihnachtsmarkt verantwortlich.

Probleme aller Art

Um die Organisation der Festwirtschaft möglichst reibungsfrei durchführen zu können, ist der Chilbi-­Verein bestrebt, sich dauernd zuoptimieren. Bestehende Abläufe werden verbessert, detailliert ausgearbeitete Konzepte vereinfachen die Arbeiten. Das bedeutet auch, mit der Tatsache umzugehen, dass es immer schwieriger wird, Freiwillige zu finden. Was Konsequenzen hat: Das Essensangebot des Vereins war früher grösser, Aufwand und Kosten sind inzwischen nicht mehr tragbar. Auch das Vereinspersonal in den Zelten wurde reduziert, bedient wird nur noch im Panoramazelt.
Nach den Reaktionen zu schliessen, missfällt manchen Gästen der Verlust an Service. Dass dieser Schritt unumgänglich war und das Organisationskomitee ihn gern vermieden hätte, geht oft unter.

Monika Kistler und Bettina Meister, verantwortlich für die Gastronomie, beschäftigen sich mit diesen Fragen. Neu ist ihr Entscheid, dieses Jahr ein Depot auf die Gläser der Festwirtschaft zu erheben – aufgrund der zunehmenden Verluste wegen beschädigten und verschwundenen Gläsern. «Das Depot ist umständlich für alle Beteiligten, aber eine andere Lösung sehen wir leider nicht», erklärt Bettina Meister.
Zunehmende Probleme gibt es nicht nur bei der Verpflegung, sondern auch in anderen Bereichen. Neu wird ein WC-Wagen installiert, die Toiletten im Schulhaus bleiben geschlossen – Vandalismus und unsittliches Verhalten in den WCs, vor allem im letzten Jahr, haben dazu geführt. Zwar ist die Gemeinde, nicht der Chilbi-Verein für die ­Sanitäreinrichtungen am Fest verantwortlich, das Beispiel zeigt
aber die neuen Probleme. Welche Massnahmen auch immer folgen, für den Chilbi-Verein steht laut ­Monika Kistler fest, die Preise in der Gastro­nomie dürfen nicht steigen, die Chilbi muss ein Familienfest mit Dorfcharakter bleiben.

Nachteulen gesucht

Letztendlich nützen alle Massnahmen nichts, wenn es an hilfsbereiten Freiwilligen fehlt: das ist die grösste Sorge des Chilbi-Vereins. Die Wertschätzung der Helfer und Helferinnen ist für das Organisa­tionskomitee deshalb sehr wichtig. Die Freude an der Arbeit und die schönen zwischenmenschlichen Erlebnisse stehen im Vordergrund, persönliche Präferenzen werden bei den Einteilungen möglichst berücksichtigt. Als Dank findet auch jedes Jahr ein Helferessen am Samstag vor dem Weihnachtsmarkt statt. Viele Freiwillige melden sich schon seit Jahren, es gilt, jüngere Leute zu gewinnen. Vor allem Nachteulen, die in späten Stunden noch aus­helfen, denn das Gros der Equipe arbeitet am liebsten tagsüber. Viele Hände, schnelles Ende, heisst es so schön – der Chilbi-Verein wünscht sich noch einige mehr.

Spass und Wertschätzung sind für (v.l.) Monika Kistler, Heidi Bischofsberger und Bettina Meister vom Chilbi-Verein wichtig. (Bild: zzb)
Spass und Wertschätzung sind für (v.l.) Monika Kistler, Heidi Bischofsberger und Bettina Meister vom Chilbi-Verein wichtig. (Bild: zzb)
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