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Das Leben ist ein Theater

Von Franca Siegfried ‒ 14. September 2023

Dieses Jahr wird auf der Bühne des Gemeindesaals gesungen. Die Theatergruppe Zollikon hat mit «Planet OZZ» erstmals ein Musical einstudiert. Theater­leiterinnen Karin Benz und Carole Winkler über die bevorstehende Premiere.

Karin Benz (l.) und Carole Winkler führen gemeinsam die Theatergruppe Zollikon. Dieses Jahr haben sie das Musical «Planet OZZ» einstudiert. (Bild: fms)
Karin Benz (l.) und Carole Winkler führen gemeinsam die Theatergruppe Zollikon. Dieses Jahr haben sie das Musical «Planet OZZ» einstudiert. (Bild: fms)

Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat die Liste der lebendigen Traditionen letzten Monat aktualisiert. Dabei wurden auch Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigt. Zu den 228 bedeutenden Formen des Schweizer Kulturerbes gehören beispielsweise auch Laientheater der Zentral­schweiz. Wann wird der ­Regionalverband Amateurtheater Zürich-Glarus (RVA), zu dessen Mitgliedern auch die Theatergruppe Zollikon zählt, in die Liste aufgenommen?

Vor nicht weniger als 35 Jahren hat sich die Gruppe in Zollikon formiert – ein Gründungsmitglied ist Karin Benz. Heute führt sie gemeinsam mit Carole Winkler das Amateurtheater mit insgesamt 29 Aktiv- wie auch Passivmitgliedern, Gönnerinnen und Gönnern. Seit 1988 bringen sie Jahr für Jahr, Ausnahme 2020 während Corona, neue Stücke auf die Bühne des Zolliker Gemeindesaals. Erstmals haben sie dieses Jahr ein ­Musical einstudiert. Karin Benz führt Regie und Carole Winkler spielt im Ensemble. Alles wie organisieren, lernen, proben, auch improvisieren geschieht in der Freizeit. Beide Frauen sind wie alle anderen Aktivmitglieder berufstätig. Carole Winkler ist Mutter eines fünfjährigen Sohnes.

Warum ist eure Wahl auf dieses Musical gefallen?

Karin Benz: Ich habe zuerst das Original «Der Zauberer von Oz» gelesen und danach die neue Fassung des alten Märchens vom Theaterverlag Cantus als Musical «Planet OZZ».

Carole Winkler: Wir diskutierten in der Gruppe die Möglichkeit, dieses Musical aufzuführen. Die meisten waren begeistert.

Eine Herausforderung, immerhin gibt es neun Songs …

Karin Benz: Deshalb haben wir das Stück etwas abgespeckt. Vier Songs sind eine Art Sprechgesang.

Was fasziniert euch an der Geschichte?

Carole Winkler: Starke Freundschaften. Das Musical zeigt, wie man gemeinsam viel erreicht. Vereinte Kräfte, einer allein kommt nicht ans Ziel.

Karin Benz: Tiere werden zu ­Wesen, die unsere Sprache sprechen. Etwa der Hund im beigen ­Anzug mit weissen Sneakers und Schlappohren.

Carole Winkler (lacht): Ich spiele die Eule – «Ei, Ei» kommt oft vor in meinem Text.

Wer entwirft die Kostüme?

Karin Benz: So fantasievoll die ­Geschichte des Planeten OZZ ist,
so sind auch die Kostüme. Monika Baumann hat sie entworfen und zusammen mit Alexandra Wasmer geschneidert. Nur die beiden Erden­menschen tragen normale Kleider.

Und die musikalische Begleitung?

Karin Benz: Die übernimmt Marcello Studer mit seinem Synthesizer. Er ist zugleich Komponist, Rapper, Songwriter und studiert an der Zürcher Hochschule der Künste mit Schwerpunkt Theater.

Ist die Bühne gross genug für ein Musical?

Karin Benz: Wir haben in Zollikon eine der grössten Bühnen im Kanton Zürich, viele Laientheater beneiden uns. Und wir setzen auf gute Beleuchtungstechnik, darum kümmert sich Reto Gassmann.

Wie lange dauert die Aufführung?

Carole Winkler: Die Spielzeit ist 90 Minuten, plus eine Pause.

Karin Benz: Traditionell haben wir auch dieses Jahr unser Theaterbistro geöffnet. Bis 19.30 wird Essen serviert, um 20 Uhr beginnt die Aufführung.

Carole Winkler (lächelt): Die Bar ist auch nach dem Musical offen …

Woher kommt die Motivation, so viel Zeit in sechs Aufführungen zu investieren?

Carole Winkler: Ich war 17 Jahre alt, als ich das erste Mal auf der Bühne stand. Es fasziniert mich das Theaterspielen, aber auch wie Generationen sich zusammen Projekte ausdenken und durchziehen. Der soziale Zusammenhalt ist einzigartig – gemeinsam etwas tun – wie auf dem Planeten OZZ.

Wann beginnt das Lampenfieber?

Karin Benz: Ab Freitag wird es kribbeln.

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