Von Franca Siegfried ‒ 26. Oktober 2023
Die Zustandsanalyse öffentlicher Gebäude erfolgte vor sieben Jahren. Dazu gehörte die Parkgarage als Teil der Zentrumsbauten. Es war schnell klar, dass sie zusammen mit dem Dorfplatz saniert werden muss, und dass diese Sanierung teuer werden würde.
Wir haben Wünsche und Ideen der Bevölkerung in einem umfangreichen Partizipationsprozess abgeholt. Denn nur, wenn der neue Dorfplatz die Erwartungen erfüllt, wird man dort gerne verweilen. Natürlich konnte nicht jeder Einzelwunsch berücksichtigt werden, aber das, was vielen wichtig ist, haben wir integriert.
Es gibt zwei Gruppen. Die eine möchte keine Veränderung bei der Dorfplatzgastronomie; das Dorfplatzcafé soll die Erneuerung des Platzes unverändert überdauern. Um es zu erhalten, müsste es für etwa zwei Jahre geschlossen und für rund 3 Millionen Franken renoviert werden. Der Umzug nur eine Hausnummer weiter in den Ersatzneubau der Metzgerei ist ein Gewinn, der sich nicht nur finanziell auszahlt, sondern auch Lebensqualität bringt.
Der Abbruch des alten Cafés bringt mehr als nur ein neues Restaurant. Es wird auch Raum frei für einen Park mit Durchblick, Schatten spendenden Bäumen, einem Brunnen und Spielmöglichkeiten.
Im Café Fischvogel im Zumiker Treff. Das Lokal bietet eine gemütliche, familiäre Atmosphäre und öffnet um 8 Uhr 30. Ausserdem ist eine private Initiative am Entstehen, über die ich noch nichts verraten kann.
Diese Gruppe äussert sich verlässlich zu allem kritisch, was vom Gemeinderat kommt.
Ich bin ein überzeugter Vertreter der schweizerischen Tugend der lösungsorientierten Meinungsbildung. Wer wollte, konnte mitmachen. Es wurde viel, auch kontrovers, aber stets in konstruktivem Geist diskutiert. Wir haben aus der Partizipation viel gelernt und lernen weiter. Wer behauptet, er habe keine Gelegenheit gehabt, sich zu äussern, liegt schlichtweg falsch.
Unbedingt. Das Einkaufs- und Freizeitverhalten hat sich stark verändert. Der Gemeinderat kämpft für attraktive Angebote rund um den Dorfplatz. Die meisten Geschäftslokale und Gebäude sind jedoch in privater Hand. Darum konzentrieren wir uns auf den Platz. Die Ergänzung des Platzes um einen beschaulichen Bereich setzt einen grosszügigen, vielfältigen Akzent und wertet den bisherigen geschäftigen Bereich auf.
Zum Beispiel kann der neue Pavillon als offene Markthalle, für Konzerte oder von Vereinen benutzt werden. Die Hürden sollen niedrig sein, um den Platz zu beleben. Dafür reichen Massnahmen wie bessere Begehbarkeit, Sitzgelegenheiten, Strom- und Wasseranschlüsse an verschiedenen Stellen, fest installierte Ösen für Festzelte oder Hülsen für Sonnenschirme.
Weil Zumikon finanziell gut dasteht, plant der Gemeinderat für nächstes Jahr sogar eine Steuersenkung. Man kann trotzdem nicht von einem «Kalkül» reden. Kostenbewusst und vorausschauend zu planen ist selbstverständlich. Trotzdem konnten wir die statischen Probleme der Tiefgarage nicht vorhersehen.
Hätten wir nicht zusammen mit der Bevölkerung und Fachleuten schrittweise eine mehrheitsfähige Lösung entwickelt, hätten wir heute keine Grundlagen für die Koordination der dringenden Sanierung der Parkgarage mit einem ausführungsreifen Projekt für den Dorfplatz.
Neben einem langen Atem und Umsicht brauchten wir auch Glück, das sich zum Beispiel darin zeigte, dass wir den Dorfplatz nach 40 Jahren im Nordwesten mit einer Bebauung auf gleichem Niveau abschliessen können, weil dort eine private Bauherrschaft das Gleiche anstrebt wie wir.
Wenn nur die Vorlage zur Parkgarage angenommen würde, käme man nicht darum herum, den Dorfplatz so rasch als möglich aufzureissen, die Decke der Parkgarage zu sanieren und den Platz nachher wieder gleich aufzubauen wie bisher. Sonst müsste man das Parkhaus früher oder später aus Sicherheitsgründen schliessen.
Ja, wir können nicht noch einmal jahrelang mit ungewissem Ausgang planen. Würde hingegen nur das Dorfplatzprojekt bewilligt, würde man mit der Ausführung zuwarten, bis die Parkgarage saniert werden kann.
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