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Ein Loblied auf die Freundschaft

Von Birgit Müller-Schlieper ‒ 10. November 2023

Das «Theater Jungbrunnen» gastierte mit ihrem Musik­theater um drei vergessene Geschenke im Tertianum Zollikerberg.

Die Zollikerin Barbara Tellenbach war auch mit Lockenwicklern im Haar die präsenteste Darstellerin. (Bild: bms)
Die Zollikerin Barbara Tellenbach war auch mit Lockenwicklern im Haar die präsenteste Darstellerin. (Bild: bms)

Markus Buehlmann und Barbara Tellbach sind aus Zollikon und traten letzten Freitag mit dem Musiktheater «Jetz hämer’s Gschenk» – Lieder aus den 60er- bis 80er-Jahren im Tertianum auf. Das «Theater Jungbrunnen» ist seit über 65 Jahren das einzige professionelle Theater in der Schweiz, das «Kultur auf Rädern» anbietet und zu Menschen mit eingeschränkter Mobilität in Gesundheits- und Alterszentren reist.

Markus Buehlmann, gebürtiger Basler und Wahlzolliker, ist ausgebildeter Balletttänzer mit Engagements am Stadttheater Basel, Opernhaus Zürich und National Ballet in Toronto. Während einer Musicalausbildung kam das Schauspielerische hinzu. Die Liebe zum Theater wuchs, und er inszenierte als Regisseur zahlreiche Produktionen. Vermehrt auch mit Barbara Tellenbach. Zum Beispiel «Dinner mit Marlene», in der die Zollikerin Marlene Dietrich spielt. Am 8. Dezember wird dieses Stück auch im Tertianum Zollikerberg aufgeführt.

Barbara Tellenbach absolvierte eine Schule für Theater, Mime und Tanz in Zürich, ging mit dem Bernhard Theater auf Tournee und entwickelte für die Stadt Zürich multikulturelle Kinderstücke. Sie arbeitete mit Menschen mit Beeinträchtigung im ­Komiktheater St.Gallen und setzte bei «Insieme Zürich Oberland» einen wichtigen Akzent zur Inklusion. Seit 2003 ist sie Ensemblemitglied des Theaters Jungbrunnen, seit 2018 als künstlerische Leiterin.

Gemeinsam mit Eric Müller und Camilla Gomes dos Santos kommt die Schauspielerin im Stück «Jetz hämmer’s Gschenk» als vergessenes Präsent daher und stellte ihre beiden Mitspieler in den Schatten. Wurden die drei Präsente wirklich vergessen? Oder waren sie reserviert? Die drei Geschenke kommen ins Gespräch. Mit etwas zu viel ­Mimik und Klamauk schlüpften sie in ihre Rollen und diskutierten die unterschiedlichsten Fragen: Dürfen intelligente Frauen auch hübsch sein? Dürfen Männer weinen? Wie wäre es, als Fee oder Weihnachtsmann zu leben? Wie werden Menschen bezeichnet, die man früher «Indianer» nannte? Ein intelligentes Bühnenbild schuf die unterschiedlichsten Stimmungen. Ganz am Ende stand die Erkenntnis: Wer einen guten Freund hat, ist nie ­allein; gemeinsam macht alles mehr Freude. Mit dem schon zu oft gespielten Lied «Ein bisschen Spass muss sein» endete ein grösstenteils kurzweiliger Theaternachmittag, der nicht schlecht, aber vielleicht etwas zu schlicht war. Die langatmige Tanzdarbietung im Stil der grossen Revue könnte allerdings ersatzlos gestrichen werden.

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