Gemeinsam für den Güggel

Von Joël J. Meyer ‒ 15. Dezember 2023

Während des geplanten Umbaus des Zumiker Dorfplatzes hat dort kein Restaurant mehr geöffnet. Bis Ende nächster Woche läuft ein Crowdfunding, damit der alte Güggel für ein Jahr wiederbelebt werden kann.

Beim Raclette im Chalet auf dem Zumiker Dorfplatz ging es um die Zukunft des Güggels und des lokalen Gewerbes. (Bild: zzb)
Beim Raclette im Chalet auf dem Zumiker Dorfplatz ging es um die Zukunft des Güggels und des lokalen Gewerbes. (Bild: zzb)

Der Umbau des Dorfplatzes steht an, wohl zur Freude der meisten Zumikerinnen und Zumiker – der Gesamtsanierung wurde grossmehrheitlich zugestimmt. Weniger erfreulich ist, dass während der Bauarbeiten im Dorfzentrum keine Restaurants zur Verfügung stehen werden. Matthias Rüegg, Unternehmer und ehemaliges Mitglied des Gemeinderats, will Abhilfe schaffen, das ehemalige Restaurant Güggel wiedereröffnen und für ein Jahr in Betrieb nehmen. Während der Zeit des Umbaus soll hier ein geselliges Lokal für Kaffee und Drinks offenstehen, das auch gutbürgerliche Schweizer Küche anbietet.

Mit Gastronomie auf dem Dorfplatz hat Matthias Rüegg Erfahrung, während dreier Jahre hat er in der Adventszeit das Zumiker Chalet geführt. Auch dieses muss während der Sanierungsarbeiten das Feld räumen, umso mehr Grund für ihn, eine Alternative zu finden. Wo das Chalet relativ einfach aufgebaut und betrieben werden kann, ist das Vorhaben im Güggel aufwändiger und vor allem teurer. Damit das Restaurant überhaupt öffnen kann, muss das Nötigste renoviert, gereinigt und neu eingerichtet werden. Aber trotz veralteter Ausstattung überzeugt der Vintage-Charme schon jetzt.

40 000 Franken in einem Monat

Das Ganze hat jedoch einen Haken: die Finanzierung. Die Kosten, die für eine Inbetriebnahme entstehen, lassen sich in der einjährigen Laufzeit nicht amortisieren. Matthias Rüegg setzt deshalb auf Spenden für das Projekt, auf einer Crowdfunding-Plattform sammelt er Geld. Ziel ist, innert einem Monat, der Laufzeit der Kampagne bis Ende nächster Woche, 40 000 Franken zu sammeln. Das Ziel ist schon fast erreicht, aber eben noch nicht ganz. Es gilt alles oder nichts, nur wenn das Finanzierungsziel erreicht oder übertroffen wird, werden die gespendeten Beiträge ausgezahlt und kommt das Projekt zustande.

Spenden können alle. Es gibt drei Möglichkeiten der Unterstützung. Dabei sollen auch diejenigen profitieren, die sich für das Projekt und das Gemeindewesen einsetzen. Mit einem Betrag von 100 Franken gibt es einen Gutschein für Kaffee und Kuchen. Bei 500 Franken gibt es obendrauf einen Rabatt von fünf Prozent während der ganzen Betriebszeit, bei 1000 Franken sind es zehn Prozent. Matthias Rüegg war von Anfang an klar, dass er das Projekt ohne Hilfe der Gemeinde realisieren wollte. Der Güggel soll von und für die Zumiker Bevölkerung sein. Scheitert das Projekt, sei dies auch als Zeichen zu verstehen, dass kein Bedürfnis für ein Dorfrestaurant besteht.

Das Gewerbe einbeziehen

Selbstverständlich möchte Matthias Rüegg, dass der Güggel nächstes Jahr öffnet. Um das Zumiker Gewerbe miteinzubeziehen und dessen Unterstützung zu sichern, lud er letzte Woche zu einem Informationsanlass im Zumiker Chalet ein. Anwesend an diesem Mittagessen war der Gewerbeverein mit seiner Präsidentin, Sandra Sonderegger. Der Güggel sei für die lokale Wirtschaft wichtig, so der Tenor. Wenn Zumiker Restaurants schliessen müssen, würden die Leute anderswohin ausweichen, je nachdem langfristig, wenn man sich einmal an andere Lokale gewöhnt habe. Zudem sollte es doch eine Verpflegungsmöglichkeit für die Bauarbeiter auf dem Dorfplatz geben. Mehr noch, es brauche doch einen Ort für Vereinstreffen und Geschäftsessen. Alles in allem soll der Güggel ein wichtiger Treffpunkt in ­Zumikon werden – wenn er das Crowdfunding überlebt.

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