Von Aline Sloksnath ‒ 31. August 2023
Das Fluglärmforum Süd vertritt die Interessen der Gemeinden und Städte im Süden des Flughafens in der Flughafenpolitik. Das knappe Ja des Kantonsrats nehmen wir zur Kenntnis. Für den Süden des Flughafens könnte eine Verlängerung der Piste bedeuten, dass am Abend bei schwierigen Wettersituationen markant weniger Südanflüge geflogen werden müssten. Bis das Zürcher Stimmvolk über die Pistenverlängerungen entscheiden kann, dürfte noch einige Zeit verstreichen. Für den Flughafen ist dies eine wichtige Abstimmung. Darum wird er sich auch überlegen, wie er diejenigen überzeugen kann, welche befürchten, dass nach dem Ausbau am Abend gleichviel oder noch mehr gestartet und gelandet wird als heute.
Die heutige Situation ist leider für die Bevölkerung in allen Regionen um den Flughafen unbefriedigend. Am Flughafen wird nahezu täglich, insbesondere am späten Abend, das Gesetz geritzt, wenn Verspätungen abgebaut werden, welche aufgrund der Dichte des Flugplans voraussehbar sind. Das Recht der Bevölkerung auf Nachtruhe und die gesetzlich verankerte Nachtflugsperre von 23 bis 6 Uhr muss der Flughafen besser umsetzen, um das Vertrauen in die Vorlage zu stärken.
Pistenverlängerungen ermöglichen dem Flughafen tagsüber ein stabileres und noch sichereres An- und Abflugregime. Wenn der Flughafen diese nutzt, um tagsüber mehr Flüge einzuplanen und damit riskiert, dass wie heute am späten Abend dennoch Verspätungen zu Lasten der Bevölkerung rund um den Flughafen abgebaut werden müssen, dann entspricht dies einem indirekten Kapazitätsausbau. Das wäre nicht Sinn und Zweck von Pistenverlängerungen.
Die Städte und Gemeinden im Süden des Flughafens haben keinen direkten Einfluss auf die Vorlage und die Volksabstimmung. Sicher werden wir weiter öffentlich und politisch Druck machen, um den Flughafen zu mehr Verbindlichkeit zu bewegen. Denn ohne mehr Vertrauen wird ein Ja zu den Pistenverlängerungen schwierig. Ein Nein bekämen auch wir in Zollikon und im Zollikerberg zu spüren: Der Flughafen wächst kontinuierlich. Damit würde auch die Zahl der abendlichen Südanflüge weiter steigen. Dies gilt es mit allen Mitteln zu verhindern.
Sascha Ullmann, Präsident des Fluglärmforums Süd und Zolliker Gemeindepräsident. (Bild: zvg)
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Eine Antwort
Das ist eine idiotische Angelegenheit. Die einzige Möglichkeit, das Problem zu beheben, wäre die Schließung von Kloten. Es wurde gebaut, als der größte Teil Zürichs aus Kühen und Feldern bestand. Außerdem will Deutschland keine Nordannäherung, was das natürlich nicht tun würde. So überfliegen die Flugzeuge hochpreisige Immobilien. Sie könnten einen Teil des Anflugs über den See mit einer breiteren Kurve bewältigen, aber das würde selbst reichere Leute verärgern.