Von Joël J. Meyer ‒ 19. Oktober 2023
Grosse Investitionen, ein Aufwandüberschuss – und dennoch sollen die Steuern gesenkt werden. Der Zumiker Gemeinderat zeigt sich in der Budgetierung zuversichtlich und beantragt für das Jahr 2024 eine Steuerfussreduktion von zwei Prozentpunkten: von 81 auf 79 Prozent. Der Gesamtaufwand der Gemeinde soll 2024 bei CHF 80,09 Mio. liegen, der Ertrag bei 77,45 Mio., woraus ein Aufwandüberschuss von 2,64 Mio. entsteht. Über die Annahme des Jahresbudgets wird an der Gemeindeversammlung vom 25. November entschieden.
Trotz der Senkung des Steuerfusses wird mit wachsenden Einnahmen gerechnet. Laut André Hartmann, Finanzvorsteher der Gemeinde Zumikon, stammt dieser Anstieg der Einkommens- und Vermögenssteuer von natürlichen Personen: «Wir budgetieren, dass weiterhin höhere Einkommen und Vermögen deklariert werden. Zudem verzeichnen wir eine starke Zunahme bei Steuereinnahmen aus früheren Jahren. Aktuell werden Beiträge in Schlussrechnungen veranlagt, die viel höher ausfallen als in ihren ursprünglichen Berechnungen.» Auch befänden sich die Grundstückgewinnsteuern weiterhin auf einem Rekordhoch.
In Zumikon sind Investitionen im Rahmen von 14,44 Mio. geplant. Die grössten Kostenpunkte bilden die Umsetzung der neuen Asylunterkunft (3,7 Mio.), die Dorfplatzgestaltung (3,65 Mio.) und die Sanierung der Dorfplatzgarage (2,55 Mio.). Ausgaben sind auch für Strassensanierungen (1,52 Mio.), das Gemeinschaftszentrum (0,9 Mio.), den TTG-Pavillon im Juch (0,88 Mio.), den Heizungsersatz im Schwäntenmoos (0,4 Mio.) und andere Projekte vorgesehen. Des Weiteren werden zusätzliche Ausgaben für die Pflegefinanzierung (0,54 Mio.) und für den Schulbereich (0,57 Mio.) budgetiert.
Dazu kommt die beinahe vierfach erhöhte Abgabe an den Finanzausgleich, die von 0,56 Mio. im Jahr 2023 auf 2,27 Mio. angestiegen ist. Diese wurde laut André Hartmann antizipiert: «Sobald der Jahresabschluss vorliegt, machen wir aufgrund der Steuerkraft im abgeschlossenen Rechnungsjahr eine Hochrechnung für den Finanzausgleich, die ziemlich genau stimmt. Beim Jahresabschluss 2022 wussten wir also, was 2024 auf uns zukommt. In der Finanzplanung über die nächsten vier Jahre haben wir diese Entwicklung mit einkalkuliert.»
Die Einnahmen aus dem Verkauf des Feuerwehrgebäudes am Mettelacher im Jahr 2022 tragen noch immer zur soliden finanziellen Lage bei; Ende 2022 besass die Gemeinde dadurch ein Nettovermögen von 36,71 Mio. Die geplanten Investitionen der nächsten Jahre sollen aus diesem Vermögen wie auch aus dem laufenden Haushalt finanziert werden. André Hartmann: «Die Strategie der Gemeinde ist es, das hohe Vermögen in den nächsten vier Jahren wieder unter den Zielwert von 11 Mio. zu reduzieren. Dazu beitragen werden die Steuersenkung, das Minus in der Rechnung und die anstehenden Investitionen». Für das Jahr 2025 wird mit einem leichten Ertragsüberschuss gerechnet, dies hänge jedoch wiederum stark vom Finanzausgleich ab.
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